Der Schnee – weißes Gold der seine schützenden Hände über die Berge legt

Der Schnee – weißes Gold der seine schützenden Hände über die Berge legt

Weißes Gold, die schützende Hand der Berge. Die Älpler, Bauern, Hirten und Kühe haben den Sommer über die Berge gepflegt: Gras, dass wenn es zu lange wird eine Rutschbahn für Schnee und Lawinen ist abfressen lassen, zumindest dort wo es möglich war, Sträucher gestutzt, Wege gerichtet, wir haben Naturland und Wildnis zu Kulturland gemacht, vor hunderten von Jahren schon. Und wir pflegen das noch heute. Es ist ein Geben und ein Nehmen im Einklang der Natur. Und jetzt ist es Zeit für den Winter, der seinen Berg aufladen muss. Er muss sich von uns Menschen erholen. Von Jahr zu Jahr mehr.


„Dann kommt das Gegenstück des Sommers: der Winter.

Wenn es in den Bergen ruhiger wird und die Türen der Alpen endgültig und komplett verriegelt sind ist der Herbst schon fast vorbei. Bunte Farbenprach wechselt zu Graubrauner Stimmung. Als würde der Berg auf seinen Lade- und Update Modus warten, weil wir Menschen uns so viel Kraft von ihm den Sommer über nehmen durften. Dann kommt das Gegenstück des Sommers: der Winter. Der Berg steht da so berührt und kahl aber doch irgendwie mächtig auf den Winter wartend. Sehnsüchtig – um in einen Weichen schützenden Mantel aus Schnee gehüllt zu werden. Alle Alpen sind geschlossen, die Ställe in den Bergen verriegelt, der Herbst ist schon fast wieder vorbei, scheint gerade so am ausklingen zu sein.


„Der Herbst, die Zeit des Loslassens, für die Natur, für uns Menschen.

Bäume lassen ihre Blätter los, wir Menschen lassen den Sommer und (hoffenltich) ein paar Sorgen los, wandeln alles in schöne Erinnerungen um. Grau und ein wenig fahl wird es jetzt, aber wärmend für das Herz. Abgefressene braungraue Wiesen und Hänge die die Berge nahezu ausgelaugt wirken lassen.

Das Gegenspiel. Ich als Älpler bin aufgeladen vom Berg. Jetzt darf sich der Berg aufladen.  Es sieht aus als hätten sie ihre ganze Kraft an uns abgegeben, an jemanden der es den Sommer über besonders gut brauchen hat können.  Bis auf ihr letztes Hemd ist nichts mehr da. Ein wenig traurig. Ein wenig mächtig. Ein wenig einsam stehen sie jetzt da die Berge. Aber auch ein wenig so, als würden sie die Ruhe brauchen und sich jetzt zurückziehen wollen. Was dann passiert? Ja genau dann, nach sehnsüchtigem Warten kommt er, der Schnee der sich Flocke für Flocke, an der Bergspitze angefangen, sanft in die abgefressenen Hänge und Wiesen niederlegt, verlassene geschlossene Alphütten berührt und alles verdeckt. Als würde jemand seine schützende Hand über all das Gute dort oben legen. Gut so.


„Der Schnee. Er ist weißes Gold der seine schützende Hand über die Berge legt.

Das ist die Zeit in der sich die Berge erholen können. Von wem? Hauptsächlich von uns Menschen, die dort oben so viele Sorgen auf Gipfeln und schönen Orten liegen gelassen haben. Schöne aber auch traurige Momente, Sorgen und Stress, Lachen und Weinen. Wir Menschen konnten uns den Sommer über aufladen. Jetzt ist es an der Zeit dass sich der Berg den Winter über aufläd, reinigt und dann im Frühling für uns von neuem erblühen kann. Es ist Zeit dass er sich von uns Menschen erholen kann. Und das kann er am besten im Schnee.