Melken auf der Alp

Melken auf der Alp

Wir treiben die Kühe in den Stall. Jede hat ihren eigenen Platz. Die Kühe gewöhnen sich daran und laufen schon von selbst dort hin. Ich binde eine nach der anderen an. Manche stehen falsch, die treibe ich an ihren richtigen Platz.

Jetzt wird gemolken. Ich binde mir meinen Melkschemel um. Schnappe mir mein Melkzeug und lege los. Elsa ist die Erste. Dann kommt Zitta. Neben ihr steht die Fola und nach Fola ist die Paula dran. Gekonnt setze ich mich auf meinen Melkschemel. Die ersten Male war es noch wackelig und ungewohnt. Ich bin mindestens 3 Mal damit am Boden gelegen. Jetzt aber klappt es. Mit Holzwolle und ein paar Tüchern entferne ich den Dreck der an den vier Strichen (Zitzen) hängt und Melke zwei, drei Spritzer in meinen Vormelkbecher (dort kann man erkennen ob ein Viertel des Euters schlechte Milch gibt). Alles ist in Ordnung.

Ich sitze zwischen den Kühen. Elsa steht zufrieden da. Widerkäuend. Die Augen halb geschlossen. Ich stecke das Melkzeug an. 4 Mal macht es „Flup“ und das Melkzeug hängt an den vier Zitzen. Ein Sanftest „tack“ „tack“ gibt das Melkzeug rythmisch von sich.  Es ist irgendwie beruhigend.

Die Milch läuft kraftvoll durch das Melkzeug. Bis sie durch die Leitung in dem großen Milchkessel ankommt und dort gekühlt wird.

Ich sitze da und warte. Meine Hände sind kalt. Es ist noch früh und hat deswegen in den Bergen nur wenige Grad.

Zwischen Euter und Hinterfuß der Kuh, da an der Seite stecke ich meine Hand hinein und wärme sie auf. Elsa scheint es nicht zu beachten, denn sie steht weiterhin entspannt da.

Das Euter zieht sich nach und nach zusammen. Wird langsam leer. Man kann es fast beobachten.

Immer weniger Milch fließt durch das Melkzeug. Ich kontrolliere nochmal alle vier Viertel ob sie auch richtig leer sind. Denn da muss man aufpassen und sorgfältig sein, sonst gehen die Zellzahlen in der Milch nach oben, oder es gibt sogar irgendwann eine Euterentzündung.

Elsa hat ihre Arbeit gut gemacht. Ich hänge das Melkzeug ab und gehe zur nächsten Kuh.