11 Dez Milch von der Alp musst du probiert haben.
Frische Milch. Und dann auch noch aus den Bergen. Frische Milch aus den Bergen schmeckt anders, besser, intensiver.
Wir treiben die Kühe direkt in den Stallt, gemolken wird auch gleich. In den Kessel passen gut 1000 Liter Milch. Weil wir noch am Anfang der Alpzeit sind, es gibt noch ordentlich viele und gute Kräuter, in den saftigen Hängen und Wiesen der Alp, ist der Kessel fast am überlaufen, nur wenige Zentimeter vor dem überlaufen. In der Milchkammer, wird nach dem Melken auch das Melkzeug sauber gemacht, alle Kübel geschrubbt und gebürstet, dass auch am nächsten Tag die Zellzahlen in der Milch nicht in die Höhe schießen.
Die Milch wird von kaltem Bergwasser gekühlt.
Ich schrubbe also los, neben mir steht der große Kessel, in dem das Rührgerat vor sich hin rührt, und von außen kaltes Bergwasser die Milch kühlt. Ich breche zwischendrin ab und hole mir ein Glas. Mit einer Kelle schöpfe ich mir aus dem großen Pott und mache mein Glas voll. Ein wenig Schaum bildet sich ganz oben. Von außen beschlägt das Glas und wird ganz kalt. Mmmmmh kalte Milch. Genüsslich nehme ich einen großen Schluck, den Milchbart schlecke ich schnell mit meiner Zunge weg, meine Augen halte ich kurz geschlossen.
Alpmilch schmeckt nach Leben, Kräuter und Liebe.
Die Milch schmeckt anders wie im Tal, wie in der Stadt, wie im Laden. Sie ist ein wenig cremig, man könnte meinen dass man ein paar Kräuter der Wiesen heraus schmecken kann. Vielleicht mit viel Fantasie, würde ein anderer, von der Stadt sagen. Aber als Älpler schmeckt man das.
Weil sie noch unverarbeitet ist schmeckt sie so gut.
Letztendlich ist es nur so, dass sie noch so schmeckt weil sie nicht verarbeitet ist, nicht hocherhitzt, nicht haltbar gemacht, nicht auf weniger Fett reduziert. Da ist noch ganz schön viel Fett und Eiweiß drin. Sie enthält noch Leben, das Leben der Alp, die Wiesen, die Sonne, das Wetter, den Mond, die Nacht, den Tau, die Kräuter. Frische Milch vom Berg? Das ist Alpgefühl.