Vier Dinge die ich auf der Alp gelernt habe.

Vier Dinge die ich auf der Alp gelernt habe.

Dinge die ich auf der Alp und in der Natur gelernt habe und noch heute in mir trage.

1. Überlege, schreibe auf, denke nach, drei Dinge für die du Dankbar bist.


Ich habe gelernt Dankbar zu sein - Jeden Tag.

Es ist mir erst aufgefallen, als ich bewusst darüber nachgedacht habe dass ich das auf der Alp immer wieder machte. Früh morgens, als wir beim Melken waren und gerade die Sonne aufging. Ich stellte mich einen kurzen Moment raus und schaute in die Ferne, es war so schön, so wahrhaftig. Rot Orange, manchmal sogar Rosa und lila, die Sonne die zwischen den zwei Bergen ihren Weg sucht und ein atemberaubendes Spektakel daraus macht um gesehen zu werden. Ich war Dankbar für diesen Moment, diese 10 Sekunden, bis ich wieder weiterarbeiten musste. Ein Lächeln mit Zufriedenheit das miterleben zu dürfen. Oder ein anderer kleiner Moment: Ganz oben am Gipfel standen wir, ich mit meiner Mama, wir setzten uns hin und genossen einfach nur, ohne ein Wort zu sagen die Aussicht. Ich schmunzelte, fand es schön, so friedvoll. Ein kleines Danke schickte ich nach oben, für Mama, Freiheit, Berge und Aussicht.

2. Schreibe etwas besonders schönes dieses Tages auf.


Lernen jeden Tag als etwas Besonderes anzusehen.

Ich liege auf der Alp Abends im Bett, lese vielleicht noch ein Buch vor dem Einschlafen. Doch wenn ich dann die Augen schließe, denke ich oft über den Tag nach. Denke nur an schöne Dinge die mir an diesem Tag passiert sind. Ob es eine Kuh war die irgendwie lustig umher getrottet ist, oder ein Alpkollege der mich (oder ich ihn) zum Lachen gebracht hat, das war egal. Ich rufe mir das nochmal kurz in Erinnerung und schlafe mit etwas Schönem ein.

3. Bewege dich. Wandere deine Sorgen weg.


Wissen dass Bewegung so manche Wunden und Sorgen heilt.

Welch viele Sorgen hat schon ein kurzer Spaziergang in den Bergen, Zeit in der Natur, Bewegung, ein paar Seilsprünge oder doch das Streching auf der Yogamatte, davon gepustet wie ein Windzug eine leichte Feder. Steile Berge, anstrengende Stallzeiten. Auf der Alp habe ich oft meine Sorgen weggewandert und wegbewegt. Man glaubt nicht wie zufrieden das machen kann.

4. Jemandem etwas gutes tun, Danke sagen, von Herzen.


Zu lernen, Beziehungen zu pflegen, das Team zu fördern, anderen etwas gutes tun.

Direkt und persönlich ein von Herzen kommendes „danke dass du mir hilfst“ „schön dass es dich gibt“ oder ein Kompliment von Herzen. Oder doch eine SMS, eine Mail oder ein schneller Anruf. Das sollen wir ganz bewusst und täglich von Herzen tun.

Auf der Alp ist Teamarbeit das Wichtigste was es gibt. Jeder trägt seinen Teil zur Alpzeit bei, mit seiner Arbeit, mit seinem Können. Auf verschiedenste Art und Weise. 100 Tage auf engem Raum aufeinander. Was kann dort mehr helfen, als jemandem Danke zu sagen, für die Arbeit die er so gut macht, dass man ein Team ist, dass man zusammenhält, dass man sich gegenseitig hilft und unterstützt. Ein Danke für Kleinigkeiten.

Es gab Momente, an denen jeder einmal am Boden war.

Wo man sich fragte warum man das hier auf der Alp macht und unmotiviert ist weiterzuarbeiten. In diesen Momenten war ich immer dankbar um die Menschen – das Alpteam, das sagte „aufgehts, weitergehts, wir schaffen das“ umrahmt von einem Lächeln, Witz und Feude. Diese Momente gab es auch umgedreht, dass ich jemanden aufmuntern musste. Ein Geben und ein Nehmen. Man sollte das diesen Menschen sagen. Es verbessert Beziehung, Teamgeist und macht automatisch eine bessere Athmosphäre auf der Alp, aber auch Zuhause. Denn jeder wird durch sein Handeln bestätigt und als wichtig angesehen. Und gibt es nicht auch etwas zurück, wenn derjenige lächelt und sich wirklich darüber freut?